Sobald im Gespräch aufkommt, dass ich Aufräumcoach bin, kommt es häufig vor, dass mein Gegenüber ein schlechtes Gewissen bekommt, weil sie oder er unweigerlich an all die unaufgeräumten, unordentlichen Ecken bei sich zu Hause denkt. Mein Gesprächspartner:in beginnt dann, sich schlecht dafür zu fühlen oder gar zu rechtfertigen und sagen dann: “Oh jee, ja, ich sollte endlich Ordnung schaffen!” oder Dinge wie: “Wenn du sehen würdest, wie es bei mir aussieht…! Ich hab so viele Sachen… Du würdest die Krise kriegen!”
Meine Frage darauf lautet dann häufig: “Stört es dich denn?”
Die einen sagen dann:” Es gibt da diese eine Sache XY, die ich dringen in Ordnung bringen muss, das stört mich wirklich.” oder “Ja, mein Keller ist viel zu voll, das möchte ich angehen.”
Dann kann gezielt geschaut werden, was das Ziel ist, wie die ersten Schritte sein könnten und wann es los gehen kann. Z.B. hier: Keller aufräumen.
Und dann gibt es diejenigen, die sagen: “Naja also eigentlich stört es mich nicht sonderlich. Ich hab zwar viel, aber ich komme zurecht. Ich hab nur so ein schlechtes Gewissen und eigentlich sollte es doch ordentlicher sein…”
In diesem Fall liegen kann es gut sein, dass gedankliche Überzeugungen, also sogenannte Glaubenssätze vorliegen. Sätze wie beispielsweise: “Wer Chaos im Büro hat, der kann keinen guten Job machen! Also räum auf!” oder: “Wenn du so unaufgeräumt bist, wirst du es nie zu was bringen!” oder “Wie kannst du nur in so einem Chaos leben?!” gefolgt von: “Räum’ doch endlich mal dein Zimmer auf!”
Häufig stammen diese Sätze aus der Kindheit und nicht selten wurden sie von Erziehungspersonen übernommen. Damals haben sie uns geholfen, mit den Situationen klar zu kommen. Sie haben uns beschützt, gestärkt und an die Hand genommen. Doch das Problem mit diesen Glaubenssätzen ist, dass sie irgendwann im Leben ausgedient haben und uns in unserer Entwicklung nicht weiter bringen. Mehr noch: Sie tragen dazu bei, dass wir uns das Leben selber schwer machen und uns schlecht fühlen.
Im Grunde genommen geht es doch gar nicht darum, die perfekte Ordnung zu haben. Das wäre auch nicht lebensnah, sondern darum, ob du dich wohl fühlst mit dem was du hast.
Die Dinge, die du besitzt, sollten dich bereichern, dir das Leben leichter machen, so dass du ein gutes Leben führen kannst.
Ich möchte dich dazu einladen, einmal darauf zu achten, wenn du das nächste Mal denkst:
“Ich sollte endlich Ordnung schaffen!”
…was bei dir der Beweggrund ist, der dahinter Steckt. Weshalb möchte ich Ordnung schaffen? Für wen wäre es dann besser? Macht es meinen Alltag leichter? Oder sollte ich aufräumen und ausmisten, damit XY oder der kleine Täufel auf meiner Schulter zufrieden ist? Und was sagt das Engelchen auf der anderen Schulter dazu?
Ich kenne viele Menschen, die sehr viele Dinge besitzen und damit absolut glücklich sind. Ebenso kenne ich auch Menschen, die nur sehr wenige Dinge besitzen und sich damit pudelwohl fühlen.
Genauso sollte es doch sein! Dass wir mit dem glücklich sind, was uns umgibt. Die Quantität spielt dabei keine Rolle.
WIEVIEL BESITZ TUT DIR GUT?
In diesem Sinne – folge meinem Mantra das da lautet:
Finde deine persönliche Wohlfühlmenge! ♥
Viola von Happy with less
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