Ordnung mit ADHS geht - anders!
Ordnung mit ADHS geht, aber eben anders! Hast du dich schon mal gefragt, warum das nicht klappen will mit der Ordnung? Die üblichen Aufräumtipps, die ich auch hier auf meinem Bolg verrate, funktionieren jedoch nicht, wenn du AD(H)S hast!
Schlimmer noch, sie verstärken das Chaos häufig sogar noch zusätzlich!
Warum ist das so? Der Grund dafür liegt an der unterschiedlichen Ausrichtung der Lösung.
Was meine ich damit?
Für sogenannte „neurotypische“ Menschen steht oft die Ästhetik im Vordergrund. Schön soll es aussehen, auch in den Schränken und Schubladen. Da verschwinden die Schuhe elegant in einzelnen Fächern im Gardarobenschrank, ausgetüftelte Ordnungssysteme sorgen für Ordnung am Schreibtisch und die Putzsachen werden ordentlich in einer Kiste mit Deckel im Schrank versorgt.
Versteh mich nicht falsch, das sind wirklich tolle Ideen, die für viele Menschen wunderbar funktionieren!
Doch genau diese werden für ADHSler zum Problem!
Und dann fehlt die Motivation, die einzelnen Dinge wieder zurück an ihren Platz zu räumen, oder wie im Fall der Putzsachen, diese überhaupt aus dem Schrank zu holen. Das ist an sich schon schwierig, aber wenn die „falschen“ Methoden und Lösungen angewendet werden, wird es zum Problem.
Doch was kannst du denn jetzt tun?
Was du stattdessen tun kannst:
Der erste Punkt ist so simpel wie effektiv:
- Trenne dich von all den Sachen, die eigentlich helfen sollen, dein Leben aber mühsam und kompliziert machen.
Denn die Lösung muss einfach sein, so einfach und pragmatisch wie möglich!
Je einfacher es ist, etwas zurück an seinen Platz zu versorgen, desto wahrscheinlicher ist es, dass dies auch im Alltag passiert.
Der zweite Punkt:
Ausmisten. Und zwar radikal (die eigenen Sachen. Lese hier, wie du beim Partner aussortierst). Dieser Punkt ist wichtig, denn oft entscheidet die Menge darüber, ob nachhaltig Ordnung geschafft werden kann, oder eben auch nicht.
Strebe einen minimalistischen Lebensstil an. Nein, du brauchst deshalb auf gar keinen Fall auf dem Boden zu schlafen oder dich mit 2 T-Shirts zu begnügen! Dies sind ohnehin nur die Klischees und oberflächlichen, scheinbaren Nachteile von Minimalismus. Es geht darum, weniger Sachen zu haben, denn alles was du hast will etwas von dir, sie es deine Aufmerksamkeit, dass du etwas damit machst, dein Platz oder sie lösen irgenedwelche Gefühle aus.
Hast du weniger dinge, hast du automatisch mehr Platz, auch im Kopf. Und das geht den allermeisten so.
Eine Klientin von mir bucht mich z.B., bevor sie eine Klausur schreiben oder eine Arbeit einreichen muss: „Dann hab ich den Kopf frei, kann mich viel besser konzentrieren und voll und ganz auf die bevorstehende Prüfung fokussieren“, sagt sie.
Brauchst du wirklich 10 Ersatz-Bettwäsche-Sets, 20 Kugelschreiber und einen Schrank voll „ich hab nichts zum anziehen und trotzdem keinen Platz“?
Was du nicht hast, kann auch nicht für Unordnung sorgen 😉
- Und zu guter Letzt können dir Routinen das Leben wesentlich erleichtern!
Wenn du dir beispielsweise erstmal angewöhnt hast, immer, sobald du nach Hause kommst, den Schlüssel an den immer gleichen Ort zu legen, machst du es schon bald automatisch, ohne dran denken zu müssen.
Wichtiger noch, ohne ihn ständig suchen zu müssen oder gar zu
vierlieren.
Wünschst du dir Hilfe dabei? Gerne unterstütze ich dich, mehr Ordnung in dein Leben zu bekommen. Hier kommst du zu meiner Angebotsseite
Schreibe mal in die Kommentare, was dir Schwierigkeiten macht beim Ordnung halten und was deine Strategie ist!
Bildquellen
- pexels-lisa-fotios-1957478: Foto von Lisa Fotios